🎄 Wir versenden täglich. Bestellungen bis 19.12. um 15:00 Uhr kommen noch vor Weihnachten in Deutschland an!

Lappland: Traumziel für Fotografen

 
Bäume mit Schnee bedeckt und vereist
Bizarre Schneegestalten - die für Lappland typischen Schneebäume

 

Pierre Destribats, professioneller Landschaftsfotograf und Inhaber einer Fotoreisenagentur mit speziellem Fokus auf Lappland, zeigt dir in diesem Artikel die atemberaubende Schönheit Lapplands – ein Paradies für Landschafts-, Polarlicht- und Wildtierfotografen.

Lappland, eine bezaubernde Region im hohen Norden Europas, ist ein wahres Traumziel für Fotografen. Mit seiner atemberaubenden Naturkulisse, dem faszinierenden Polarlicht und der reichen Tierwelt bietet Lappland unzählige Möglichkeiten für unvergessliche Fotomomente.

Mann auf einer Klippe im Winter
Beeindruckende Ausblicke und wilde Felsformationen entlang der Küste

Eintauchen in die majestätisch schönen Landschaften in Lappland

Die Region Lappland erstreckt sich hauptsächlich über die drei nördlichen Länder Finnland, Schwedenund Norwegen (sowie einen winzigen Teil Russlands). Es ist das ursprüngliche Gebiet der Sami, einem indigenen Volk von Rentierzüchtern. Lappland bietet eine einzigartige Umgebung für die Landschaftsfotografie, insbesondere im Winter. Schneebedeckte Bäume, die an Schneegeister erinnern, die endlosen Wälder der Taiga, zugefrorene Seen und Flüsse bis hin zu den Fjorden an der norwegischen Küste, den Lofoten oder Senja-Inseln. Die klare, kalte Luft verleiht den Landschaften eine außergewöhnliche Klarheit und ermöglicht eine gute Sicht auf die umliegenden Berggipfel und Täler.

Blick auf eine eisige Küstenlandschaft mit dem Mond
Lappland bietet faszinierende Landschaften für Landschaftsfotografen

Kaamos: arktisches Phänomen mit bezaubernden Lichtern

Kaamos ist das finnische Wort für Polarnacht und bezieht sich auf die Zeit im Norden des Polarkreises, in der die Sonne nicht mehr über dem Horizont aufgeht. Die Sonne streift den Horizont nur für wenige Stunden und bietet ein Licht wie aus einer anderen Welt, von blau über orange bis rosa. Dieses Licht entspricht der bekannten "blauen Stunde", die bei Landschaftsfotografen so beliebt ist.

Vereiste Schneebäume und Sonnenuntergang in rosa
Kaamos - die blaue Stunde des Nordens

Warme Hände mit Fotohandschuhen - ein ausgeklügeltes Handschuh - System

Die winterlichen Bedingungen in Lappland stellen Fotografen vor Herausforderungen. Bei eisiger Kälte und Schnee ist es wichtig, dass Fotografen ihre Hände gut vor Kälte und Frost schützen, damit sie ihre Ausrüstung sicher benutzen können und vor allem, dass sie bei der Arbeit mit der Fotoausrüstung nicht behindert werden. Ich habe vor einigen Jahren die Fotohandschuhe von THE HEAT COMPANY entdeckt und für mich sind sie das beste Handschuh - System, welches ich jeden Winterfotografen empfehlen kann.

Fotograf mit Stativ in einer kalten Schneelandschaft
Fotografieren in Kälte und Schnee - eine Herausforderung
Fotograf inmitten verschneiter Bäume
Endlose Wanderung mit der Fotoausrüstung zwischen verschneiten Bäumen

Das Handschuh System von THE HEAT COMPANY besteht aus drei unterschiedlichen Schichten an Handschuhen, die einzeln oder kombiniert getragen werden können. Die erste Schicht ist der sogenannte LINER, ein Fingerhandschuh, den es in verschiedenen Ausführungen und Materialien wie Merinowolle, Leder oder WIND PRO Material gibt. Die zweite Schicht ist ein gut isolierter Fäustling, die sogenannte SHELL, bei der man die Fäustlingslasche nach hinten klappen kann, um die Finger frei zum Hantieren zu haben. Die dritte Schicht ist ein Überziehfäustling, der POLAR HOOD, für extra Schutz vor extremen Wind- und Wetterbedingungen. Ich selbst trage immer den MERINO LINER PRO oder DURABLE Liner PRO Unterziehhandschuh, die ich je nach Bedingungen mit dem SHELL Fäustling kombiniere. Der große Vorteil ist, dass die Shell mich doppelt vor Kälte schützt und ich den Handschuh öffnen kann, um die Kamera mit dem Liner darunter gut bedienen zu können. Sobald es kälter wird, gebe ich Handwärmer für Handschuhe in den Liner, um es wirklich warm zu haben. Lappland im Winter ist wirklich außergewöhnlich, aber wenn du falsch angezogen bist, kann der Spaß schnell zu einem Albtraum werden und du kannst nicht mehr in Ruhe fotografieren.

Das HEAT LAYER SYSTEM
Das HEAT LAYER SYSTEM mit LINER, SHELL und POLAR HOOD

Die wichtigste Fotoausrüstung für Lappland-Fotos

Was die Fotoausrüstung betrifft, so nehme ich immer mein Stativ mit, um meine Kompositionen gut auszuarbeiten und um bei meinen Langzeitbelichtungen jegliche Verwacklungen zu vermeiden. Als Objektive nehme ich immer diese drei Linsen:

- Ein gutes Weitwinkelobjektiv wie ein 14 - 30 mm;

- Ein 24 - 120 mm, mit dem man Weitwinkelaufnahmen,aber auch Nahaufnahmen machen kann;

- Ein Teleobjektiv, bei mir ein 100 - 400 mm, um Details in der Landschaft oder in der Tierfotografie zu fotografieren

Schließlich habe ich immer meine Filter (Polarisator, ND und GND) in meiner Fototasche, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Ich versuche so, möglichst nahe zu meinem endgültigen Foto zu gelangen, mit dem Ziel, wenig Zeit mit der Nachbearbeitung in Adobe Lightroom zu verbringen. Zum Schluss kommen noch verschiedene Wärmepads und die Fotohandschuhe in die Fototasche.

Akkus vor Kälte mit Wärmepads schützen!

Kälte und Schnee erfordern besondere Vorsichtsmaßnahmen beim Umgang mit der Fotoausrüstung. Mit dem Aufkommen von Hybridkameras sinkt die Akkulaufzeit im Vergleich zu Spiegelreflexkameras und bei klirrender Kälte ist es besonders wichtig, die Akkus warm zu halten, da sie sich noch schneller entladen können. Ich empfehle hier den Multiwärmer, ein Wärmepad, welches im Rucksack in der Nähe der Akkus aufbewahrt werden sollte und die Ersatzakkus warm hält. Wenn man einen ganzen Abend oder sogar eine Nacht unterwegs ist, braucht man mindestens drei Akkus, um sicher zu gehen, dass einem nichts entgeht. Einen defekten Akku unterwegs zu entdecken kommt öfter vor als man denkt!

Faszinierendes Nordlicht in Lappland

Einer der Höhepunkte des Winters in Lappland sind zweifellos die Nordlichter, auch Aurora Borealis genannt. Dieses Phänomen entsteht durch die Wechselwirkung zwischen den von der Sonne kommenden Sonnenwinden und unserer Erdmagnetosphäre. Es ist interessant festzustellen, dass man regelmäßig von dem Phänomen gehört hat, wobei Polarlichter manchmal bis nach Frankreich sichtbar waren (sichtbar vor allem auf dem Fotosensor), weil die Sonnenaktivität zunimmt. Die Sonnenaktivität folgt bekanntermaßen einem 11-Jahres-Zyklus, in dem sich Perioden mit solarem Minimum und Maximum abwechseln und wir haben das Glück, dass wir uns in den kommenden Jahren einem Maximum nähern!

Es gibt drei sehr wichtige Bedingungen, um auf Nordlichter hoffen zu können:

1-Der Himmel muss klar sein! Man kann den größten geomagnetischen Sturm mit rosa, blauen und roten Auroren haben, aber wenn der Himmel bedeckt ist, sieht man überhaupt nichts (bestenfalls eine ungewöhnlich gefärbte Wolkenmasse).

2- Es muss Aurora geben, d. h. die Sonne muss mindestens 48 bis 72 Stunden vor der Beobachtungsnacht aktiv gewesen sein. Hierfür gibt es zahlreiche Websites und Anwendungen, die all dies überwachen. Ich selbst benutze SpaceweatherLive.

3- Der letzte Punkt ist ein Bonus: Man sollte sich von der Lichtverschmutzung einer Stadt fernhalten, damit man das ganze Spektakel genießen kann und nicht von künstlichen Lichtern gestört wird!


Die faszinierenden Nordlichter - ein Highlight auf jeder Fotoreise in Lappland

Meine Kameraeinstellungen für die Nordlichtfotografie

Meine Einstellungen variieren sehr stark, je nachdem, ob der Mond scheint oder nicht, und vor allem abhängig von der Stärke und Geschwindigkeit des Nordlichts. In jedem Fall sollte man ein Stativ verwenden und wenn möglich entweder mit einer Fernbedienung, einem Selbstauslöser oder einer Spiegelvorauslösung (insbesondere bei Nikon) fotografieren, um jegliche Bewegung der Kamera zu vermeiden.

Und keine Angst vorm Erhöhen des ISO - Wertes (Lichtempfindlichkeit)! Die neuen Kameras arbeiten immer sauberer und die Rauschunterdrückung funktioniert heutzutage besser. Hier sind einige meiner typischen Einstellungen, abhängig von der Art des Nordlichts:

- Schwaches und langsames Nordlicht: 3200 ISO / F2,8 / 20s

- "Durchschnittliches" Nordlicht: 3200 ISO / F2,8 / 10s

- Aurore intense et rapide : 3200 ISO / F2,8 / 2s

Dies sind meine ersten Einstellungen, die ich später anpasse, nachdem ich das Ergebnis auf dem Foto gesehen habe. Abhängig davon, ob der Mond die verschneite Landschaft gut beleuchtet, ist es manchmal notwendig, den ISO-Wert zu verringern, in Richtung 1000 ISO. Umgekehrt, ohne Schnee, bei dunkler Nacht und ohne Mond in der frühen Morgendämmerung kann man ruhig auf 6400 ISO gehen. Die Einstellungen sollen auch entsprechend der Blendenöffnung des Objektivs angepasst werden: Ich habe oft mit f/4 fotografiert, in diesem Fall erhöhte ich die Basis-ISO auf 6400.

Beachten muss man auch die berühmte "500er-Regel", um Sternenspuren auf den Nachtaufnahmen zu vermeiden: 500 / verwendete Brennweite in mm = Belichtungszeit. Bei einem 24-mm-Objektiv darf die Belichtungszeit beispielsweise 20 Sekunden nicht überschreiten, da sonst die Rotationsbewegung der Erde sichtbar wird und die Sterne als gepunktete Linien erscheinen.

2 Personen in Winterkleidung beobachten die Nordlichter
Sich Zeit nehmen, um die Magie der Nordlichter zu beobachten

Majestätische Tierwelt im winterlichen Lappland

In Lappland haben Fotografen die wunderbare Möglichkeit, die einheimische Tierwelt in ihrer winterlichen Pracht zu beobachten und fotografisch festzuhalten. Die Region beheimatet eine Vielzahl faszinierender Tiere, darunter Rentiere, Elche und mit etwas Glück sogar Polarfüchse, Bartkauz und Schneeeule, um nur einige zu nennen.

Rentiere im Wald
Ein majestätisches Rentier streift durch den Winterwald in Lappland

Als Landschaftsfotograf suche ich nicht explizit nach Tieren, sondern lasse mich von zufälligen Begegnungen überraschen. Lappland - Besucher werden schnell feststellen, dass bestimmte Tiere öfter zu sehen sind, wie zum Beispiel Rentiere, die in der Regel in Gruppen auftreten. Elche hingegen sind seltener anzutreffen und meistens sieht man sie zur ungünstigsten Zeit, nachts auf der Straße! Ansonsten hängt es wirklich vom Glück ab, es sei denn, man kennt sich mit der speziellen Tierart sehr gut aus oder man ist in Begleitung eines spezialisierten Tier-Fotografen.

Rentiere im Wald und im Schnee
Rentiere im Schnee - ein häufiges Fotomotiv in Lappland

Dennoch macht sich ein Tier auf einem Foto immer gut. Wenn sich die Gelegenheit bietet, ist es interessant, sowohl Nahaufnahmen eines Tieres zu machen, als auch minimalistischere Aufnahmen, bei denen das Tier nur wenig Platz einnimmt, aber inmitten einer immensen Umgebung steht.

Rentier im Schnee
Rentiere sind überall in Lappland anzutreffen

Schlittenfahrt mit Huskies oder Rentieren – ein unvergessliches Highlight

Ein absolutes Highlight einer Fotoreise durch Lappland ist zweifellos die Möglichkeit, eine aufregende Schlittenfahrt mit Huskies oder Rentieren zu erleben. Diese einzigartigen Tiere ziehen den Schlitten durch die verschneite Landschaft und ermöglichen unvergessliche Momente für Fotografen. Während der Fahrt kann man die atemberaubende Natur Lapplands bestaunen und gleichzeitig beeindruckende Aufnahmen von den majestätischen Tieren und der winterlichen Umgebung machen.

Schneebedeckte Berge mit klarem Mondlicht
Magische Winterlandschaften bei Mondschein in Lappland

Zum Autor:

Mehr zu Pierre Destribats und seinen Arbeiten unter www.pierredestribats.com. Pierre betreibt eine Fotoreise- Agentur und hat sich insbesondere auf Reisen nach Lappland spezialisiert www.renardo-puffinou.fr