Tierfotografie in Varanger: Eine Fotoreise durch Norwegen mit Chris Kaula
Chris Kaula ist ein namhafter Naturfotograf und Biologe aus Deutschland. Durch Forschungsaufenthalte hat er einige Monate am Polarkreis verbracht und eine besondere Liebe zum hohen Norden entwickelt. Im vergangenen Winter war er mit seinem Kumpel Fabian Fopp zwei Monate mit dem Auto auf der Halbinsel Varanger in Nordosten von Norwegen unterwegs, um die einzigartige Tierwelt zu fotografieren.
Varanger ist für viele Fotografen ein Top Spot für Fotoreisen geworden. In der Region lebt eine Vielzahl an unterschiedlichen Tierarten, von Seevögeln über Rentiere, Eisbären und Polarfüchse. Besonders beliebt ist Varanger als Reiseziel für Vogelbeobachtungen, da in der Gegend über 230 Vogelarten vorkommen. Die raue Landschaft, die unberührte Wildnis und das arktische Klima machen Varanger zu einem Anziehungspunkt für Fotografen wie Chris Kaula, der zwei Monate lang die unberührte und einzigartige Tierwelt auf seiner Fotoreise erkundet hat.
Warum Fotohandschuhe für mich mit zur Fotoausrüstung gehören
Tierfotografie im arktischen Klima auf Varanger ist eine echte Herausforderung. Die harten Winterbedingungen bei Temperaturen von bis zu -30°C erfordern eine darauf abgestimmte Ausrüstung und Kleidung. Neben Schneeschuhen, genügend Kameraakkus, die bei der Kälte leider schneller entladen, sind auch spezielle Fotohandschuhe sehr wichtig. Meine Handschuhe von THE HEAT COMPANY können wie Kleidung in Schichten getragen und verwendet werden. Es gibt eine Vielzahl an dünneren Fingerhandschuhen, den LINER, die alle mit einem Touchtextil an Daumen, Zeige- und Mittelfinger ausgestattet sind. Darüber trägt man die SHELL. Die SHELL ist ein Fäustling mit einem Reißverschluss, der bei Bedarf geöffnet werden kann, damit man die Finger frei zum Fotografieren und Hantieren hat. Ich kann mit dem Liner bequem das große Teleobjektiv für die Tierfotografie an der Kamera montieren oder auf ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv für die Landschaftsfotografie wechseln. Meine Top-Kombi für sehr kalte Tage sind der WIND PRO LINER Fingerhandschuh mit dem SHELL FULL LEATHER Fäustling. Ich habe auch immer ein zweites Paar Liner zum Wechseln mit. Als Ersatzpaar packe ich gerne den dünnen Fingerhandschuh MERINO LINER PRO ein: dieser Liner ist aus Merinowolle, hält super warm und ist angenehm zu tragen. Mit kalten Händen vergeht einem schnell die Lust aufs Fotografieren und daher sind meine Fotohandschuhe immer mit dabei bei meinen Fototouren.
Die Tierwelt auf Varanger
Fabian und ich wollten unbedingt einmal nach Varanger reisen, denn die Halbinsel im Norden von Norwegen ist ein Geheimtipp für jeden Wildtierfotografen. Varanger ist neben den Rentieren und Elchen vor allem für seine bemerkenswerte Artenvielfalt bekannt. Vor allem im zeitigen Frühjahr, wenn die Tage wieder etwas länger werden, lassen sich arktische Entenarten beobachten. Scheckente, Prachteiderente sowie Eisente überwintern im Winterhalbjahr auf der Halbinsel. Um etwas Schutz vor dem Wellengang zu finden, schwimmen sie gerne in den Häfen der kleinen Dörfer. Auch Robben kann man entlang der Küste treffen, Seeadler segeln entlang steiler Felswände.
Wer Papageientaucher im Schnee fotografieren möchte, der muss mit der Personenfähre auf eine kleine vorgelagerte Insel, namens Hornoya, fahren. Dort tummeln sich unzählige Seevögel, wie Dreizehenmöwe, Trottellumme und eben auch Papageientaucher. Der richtige Zeitpunkt ist Ende März/Anfang April.
Fotomotive entlang der Straße
Auch überall entlang der Straße hast du die Möglichkeit Tiere zu entdecken. In den Dörfern nisten Dreizehenmöwen auf den Fenstersimsen und in den Hafenbecken von Vadso und Vardo suchen seltene Meeresenten und Seehunde Schutz vor dem Wetter.
Tipps und Tricks: Fotografieren im Schnee
Das Fotografieren im Schnee kann für viele Fotografen eine Herausforderung darstellen, besonders in Varanger, wo selbst an der Küste bis in den April hinein Schnee liegt. Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, Schnee zu fotografieren: Immer etwas überbelichten, damit das Bild nicht zu grau wird. Gehe nicht zu weit hinaus in die Offenflächen, denn dort kannst du gerne mal ein bis zwei Meter tief im Schnee versinken.
Beim Schneefall kommt die Kamera richtig zum Arbeiten. Denn wenn dicke Flocken vom Himmel fallen, greift der Autofokus häufiger nicht mehr: die einzige Lösung ist dann das manuelle Fokussieren. Zoome im Liveview oder im digitalen Sucher in das Bild hinein, um die richtige Schärfe zu finden und löse erst aus, wenn du dir sicher bist, dass sie sitzt.
Polarlichter auf Varanger fotografieren
Polarlichter dürfen natürlich auf keiner Fotoreise im Hohen Norden fehlen und wir hatten das Glück, gleich mehrere Male Nordlichter zu sehen. Doch das Fotografieren dieser faszinierenden Erscheinungen stellt eine weitere Herausforderung dar. Allein die Temperaturen, die gerne mal auf -20°C sinken können, dazu kommt das stundenlange Warten und dann noch gefrorene Objektive! Für die kalten Temperaturen heißt meine Lösung "Wärmepads" von THE HEAT COMPANY. Egal ob Handwärmer in den Handschuhen, der Körperwärmer oder die Sohlenwärmer für die Schuhe - die Kälte kann mir nichts anhaben! Fototechnisch lässt sich das Phänomen mit einem lichtstarken Weitwinkel einfangen. Außerdem braucht man ein Stativ und einen Kabelauslöser.
Manche Polarlichter bewegen sich sehr schnell, andere eher langsam. Daher variiert die Belichtungszeit auch von 2-20 Sekunden. Die Blende sollte nicht kleiner als 4 sein und der ISO geht bis 12.000 hinauf.
Akkus und die Kälte
Trage deine Akkus eng an deinem Körper und in der Nähe von einem Multiwärmer damit sie nicht der extremen Kälte ausgesetzt sind und sich somit schnell entladen. Multiwärmer sind natürliche Wärmepads, die bis zu 20 Stunden lang Wärme abgeben und Akkus vor der Kälte schützen.
Möchtest du mehr erfahren?
Varanger ist wirklich eine Traumdestination für Wildtierfotografen. Die vielfältige Fauna, atemberaubende Landschaften und anspruchsvollen Wetterbedingungen machen die Region zu einem einzigartigen Ziel für die Tierfotografie. Hast du weitere Fragen zu Varanger, den Fotohandschuhen oder Fragen zur Fotografie? Wende dich mit deinen Fragen gerne an mich hello.chriskaula@gmail.com.
Zum Autor:
Christoph Kaula ist in Mittelhessen aufgewachsen und hat in Wien Biologie studiert. Seine Begeisterung für die Schönheit und Vielfalt der Natur spiegelt sich in seinen Fotografien deutlich wider. Der Biologe und passionierte Ornithologe setzt auf seinen Reisen immer wieder die unterschiedlichsten Lebewesen in Szene.